Blätter des Spitzwegerich

Andere Namen für den Spitzwegerich:

Heilwegerich, Spießkraut, Schlangenzunge

Familie:

Wegeriche

Beschreibung:

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) zeichnet sich durch schmale, lanzettliche Blätter und aufrechte Blütenstände aus, während der Breitwegerich (Plantago major) breite, ovale Blätter mit deutlich sichtbaren Blattadern besitzt. Sie wachsen grundständig und bilden eine Rosette. Der Blütenstand ist ein aufrechter, zylindrischer Blütenkopf, der im Sommer bis Herbst erscheint. Die kleinen Blüten sind hellgrün bis weiß und in dichten Büscheln angeordnet. Der Spitzwegerich hat eine kräftige, dicke Pfahlwurzel, die in der Erde tief verankert ist. Beide Pflanzen sind robuste Heilkräuter, jedoch wird der Spitzwegerich häufiger zur Linderung von Atemwegserkrankungen genutzt, während der Breitwegerich oft bei Hautreizungen und Wunden Anwendung findet.

in der Volksheilkunde
Spitzwegerich-Tee bei Husten

Zutaten:

  • 1–2 Teelöffel getrocknete Spitzwegerichblätter
  • 250 ml kochendes Wasser

Zubereitung:

  • Die getrockneten Blätter mit dem kochenden Wasser übergießen.
  • 10–15 Minuten ziehen lassen.
  • Abseihen und langsam trinken. 

Der Tee hilft bei Husten und Erkältungen, da die Schleimstoffe in den Blättern die Schleimhäute beruhigen und den Hustenreiz lindern.

Spitzwegerich-Salbe bei Hautentzündungen

  • 50 g frische Spitzwegerichblätter
  • 100 g Bienenwachs
  • 150 ml Olivenöl

Zubereitung:

  • Die frischen Blätter zerkleinern und in einem Mörser zerreiben.
  • Das Olivenöl in einem Wasserbad erhitzen und die zerstoßenen Blätter einlegen. 1–2 Stunden ziehen lassen.
  • Nach der Ziehzeit die Blätter abseihen und das Öl mit Bienenwachs vermengen.
  • Erneut erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist, und in ein Glas abfüllen.

Die Salbe hilft bei der Behandlung von Hautentzündungen, Wunden und Insektenstichen.

 

Spitzwegerich-Honig bei Halsschmerzen

Zutaten:

  • Tasse frische Spitzwegerichblätter
  • 250 g Honig

Zubereitung:

  • Die frischen Blätter fein hacken und mit dem Honig vermengen.
  • Den Honig an einem kühlen Ort 2–3 Wochen ziehen lassen.
  • Täglich 1–2 Teelöffel des Spitzwegerich-Honigs einnehmen.

Dieser Honig wirkt entzündungshemmend und beruhigt den Hals bei Reizungen und Entzündungen.

 

Wiesenpflaster mit Spitzwegerich – ganz einfach und natürlicher Erste-Hilfe-Trick bei Insektenstichen, kleinen Wunden oder Hautreizungen. So geht’s:

  1. Blätter sammeln: Pflücke einige frische, saubere Blätter des Spitzwegerichs. Achte darauf, dass sie aus einer unbelasteten Umgebung stammen (z. B. nicht direkt vom Straßenrand).
  2. Blätter vorbereiten: Zerdrücke die Blätter zwischen den Fingern, um den Pflanzensaft freizusetzen. Alternativ kannst du die Blätter kauen (wenn sauber) oder sie mit einem flachen Stein zerquetschen. Ziel ist es, den Saft und die Wirkstoffe aus dem Blatt zu gewinnen.
  3. Auftragen: Lege die zerdrückten Blätter direkt auf die betroffene Hautstelle (z. B. Insektenstich, Kratzer).
  4. Fixieren: Wickele ein sauberes Tuch, einen Verband oder einen anderen Streifen Stoff um die Stelle, um das „Pflaster“ zu fixieren.
  5. Einwirken lassen: Lasse das Pflaster einige Stunden oder bis zum Nachlassen der Beschwerden wirken.

Der Saft des Spitzwegerichs enthält entzündungshemmende, kühlende und antibakterielle Wirkstoffe, die die Heilung fördern.

in der Küche

In der Küche ist der Spitzwegerich zwar nicht so bekannt, jedoch ein vielseitiges Wildkraut, das in vielen Gerichten verwendet werden kann. Die jungen Blätter sind mild im Geschmack und eignen sich sowohl für Salate als auch für warme Gerichte.

Spitzwegerich-Pesto

Zutaten:

  • 100 g frische Spitzwegerichblätter
  • 50 g Pinienkerne
  • 1 Knoblauchzehe
  • 50 g Parmesan
  • 100 ml Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  • Die Spitzwegerichblätter waschen und grob hacken.
  • Pinienkerne und Knoblauch in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
  • Alle Zutaten in einem Mixer oder Mörser zu einer Paste verarbeiten.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 Das Pesto passt gut zu Pasta, als Brotaufstrich oder zu gegrilltem Gemüse.

 

Spitzwegerich-Salat

Zutaten:

  • 50 g frische Spitzwegerichblätter
  • 1 Tomate
  • 1 Gurke
  • 1 Zwiebel
  • Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  • Die Spitzwegerichblätter waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Die Tomate, Gurke und Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
  • Alles in einer Schüssel vermengen und mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. 

Dieser frische Salat ist eine ideale Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.

 

Spitzwegerich-Suppe

Zutaten:

  • 100 g frische Spitzwegerichblätter
  • 1 Zwiebel
  • 2 Kartoffeln
  • 1 Karotte
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 2 EL Butter

Zubereitung:

  • Zwiebel, Kartoffeln und Karotte schälen und klein schneiden.
  • In einem Topf die Butter erhitzen und die Zwiebel anbraten.
  • Die Kartoffeln und Karotten hinzufügen und kurz mitbraten.
  • Die Brühe angießen und alles 20 Minuten köcheln lassen.
  • Die Spitzwegerichblätter hinzufügen und für weitere 5 Minuten köcheln lassen.
  • Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und pürieren.

Diese cremige Suppe ist eine köstliche und gesunde Mahlzeit, die den Körper bei der Entgiftung unterstützt.

Angeröstete Spitzwegerichköpfe

Zutaten:

  • Junge Spitzwegerich-Blütenköpfe (ca. 20–30 Stück)
  • 2 EL Butter oder Öl

Eine Prise Salz, Pfeffer, Knoblauch, oder Kräuter nach Geschmack

Zubereitung:

  • Sammle junge, zarte Blütenköpfe des Spitzwegerichs. Wasche sie gründlich und lasse sie abtropfen.
  • Erhitze die Butter oder das Öl in einer Pfanne auf mittlerer Hitze.
  • Gib die Blütenköpfe in die Pfanne und röste sie unter regelmäßigem Wenden, bis sie leicht gebräunt und knusprig sind (ca. 5–7 Minuten).
  • Streue eine Prise Salz darüber und würze nach Geschmack mit Pfeffer oder anderen Kräutern.
  • Die angerösteten Spitzwegerichköpfe eignen sich hervorragend als Snack, Topping für Salate oder Beilage zu herzhaften Gerichten. Die Röstaromen verleihen den Blütenköpfen einen nussigen, leicht herben Geschmack, der gut zu würzigen oder frischen Beilagen passt.

 

Bildquellen

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